When I look at things, I always see the space they occupy

„When I look at things, I always see the space they occupy“
Sylvain Baumann, Renate Buser, Thomas Hauri, Markus Müller, Mandla Reuter, Capucine Vanderbrouck

Ohne Titel (Installation) 2012
Fotografie auf Tapetenpapier, 500 / 489 cm

Centre Point 1, 2012
Digitale Farbfotografie, aufgezogen auf Aluminium, 99 / 132 / 5 cm

Metro Central Heights, 2012
Digitale Farbfotografie, aufgezogen auf Aluminium, 132 / 99 / 5 cm

Robin Hood Gardens, 2012
Digitale Farbfotografie, aufgezogen auf Aluminium, 99 / 132 cm

Kunsthalle Basel / Regionale 13
25.11.2012 – 6.1.2013


Saaltext

Auch Renate Buser setzt sich fotografisch mit Architektur auseinander. Sie thematisiert diese allerdings nicht nur, sie (die Architektur) ist primäres Bildthema ihrer Arbeit. Innerhalb der letzten Jahre entstanden fotografische Interventionen, Eingriffe in Architektur, genauer in bzw. an Häuserfassaden. So erweitert sie bestehende Fassaden mittels grossformatiger Fotoplots. Die Künstlerin setzt sich hier mit der Gegensätzlichkeit zwischen Innen- und Aussenraum und perspektivischen Verschiebungen und Umkehrungen innerhalb der Architekturfotografie auseinander. Auf diese Weise lässt sie oftmals kaum wahrnehmbare Raumbezüge und Linienführungen der Architekturen sichtbar werden. Ihre Arbeit Ohne Titel (2012) in der Kunsthalle Basel ist eine wandfüllende Fototapete, die eine mit einer Grossbildkamera aufgenommene Ansicht des Raumes abbildet. Es handelt sich um eine Ansicht aus gleicher Blickrichtung, aber zwei Räume weiter. Erkennbar sind die beiden Türöffnungen durch die man sich bewegt, um an die Stelle zu gelangen, an der die Fotografie entstand. Im gleichen Raum sind ausser- dem drei Fotografien Centre Point (2012), Robin Hood Gardens (2012) und Metro Central Heights (2012) zu sehen, die auf einen zum Relief gebogenen Aluminiumträger aufgezogen sind. Buser bedient sich hier der auskragenden Elemente der abgebildeten Robin Hood Gardens, eines brutalistischen Baus der 60er und 70er Jahre der englischen Architekten Alison und Peter Smithson, sowie derer des ebenfalls in brutalistischer Bauweise errichteten Hochhauses Centre Point aus dem Jahr 1967 von Richard Seifert und des mehrstöckigen Gebäudekomplexes Metro Central Heights aus den 1960er Jahren von Ernö Goldfinger und arbeitet sie im Relief zu Vertiefungen um. Spezifische Elemente von Fassaden werden betont und als Besonderheiten hervorgehoben.

Fabian Schöneich, Assistenzkurator Kunsthalle Basel