Switchback, Münchenstein

2024

Analoge Fotografie digitalisiert,
Print auf Bodenfolie (Nature Walk)
ca. 1000×1000 cm
Courtesy of the artist

Renate Buser, die ihr Atelier bereits seit vielen Jahren auf dem Dreispitz-Areal hat, wurde gleich zu Beginn der Bauphase des neuen Kunsthauses eingeladen, eine ortsspezifische Arbeit zu realisieren. Die Künstlerin fotografierte die Baustelle über einen längeren Zeitraum zu verschiedenen Tageszeiten sowohl mit einer digitalen Kleinbildkamera als auch mit einer analogen Grossbildkamera. Schwarz-Weiss-Fotografien, die Buser immer wieder in ihren Arbeiten bevorzugt, verstärken die Räumlichkeit, wirken abstrakter und zugleich körperlicher.
Auf Grundlage analoger Abzüge entwickelte die Künstlerin anhand einer digitalen Fotomontage nun ein mehrschichtiges Gesamtbild für die Foyerwand, die wiederum aus zwei unterschiedlichen Raummomenten besteht: Die grosse Wandtüre lässt sich je nach Gebrauch auf- oder zuschieben. Je nach Zustand verändert sich somit auch die davor und dahinterliegende Fotografie. Durch die Vergrösserung der Fotografie über die gesamte Höhe des Gebäudes und dessen halbe Breite schafft Buser noch einen weiteren wichtigen Aspekt: Das Werk wird als Teil der Architektur lesbar und erlangt eine installative, dreidimensionale Setzung innerhalb des räumlichen Gefüges. Durch unterschiedliche Blickwinkel, die Repetition von architektonischen Elementen und indem sie den Fokus auf das einfallende Licht im Haus richtet, öffnet Buser mittels ihrer fotografischen Einschreibung die Flächigkeit der eingefügten Betonwand in einen weiteren, imaginierten, skulptural empfundenen Raum.


Text: Kunsthaus Baselland
Video: Dani Hunziker + Devora Neumark
Dokumentation: Renate Buser